Tägliche Inspirationen

Gelassenheit
Friedrich Christoph Oetinger

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Herzenssache
J. Heinrich Arnold

Sehr wenige Menschen ahnen heute noch etwas von dem übergroßen Reichtum des Herzens. Unsere Herzen sind dazu geschaffen, Großes zu erleben. Die meisten von uns haben keine Ahnung, wie unser Leben aussehen könnte, wenn wir unsere Dummheit und Stumpfheit überwinden würden.

Clubhaus oder Rettungsstation

An einer gefährlichen Küste geraten Schiffe oft in Seenot, Menschen ertrinken. Da entschließen sich einige Männer, eine Seenotstation einzurichten. Ihr Einsatz wird oft benötigt und die mutige Mannschaft wagt sich immer wieder neu auf die stürmische See hinaus, um Schiffbrüchige zu retten. Bald wird dieser Dienst bekannt und viele sind bereit, die Arbeit finanziell zu unterstützen. Die Rettungsstation wird komfortabel ausgebaut und entwickelt sich zu einem beliebten Aufenthaltsort. Schließlich dient sie den Männern als eine Art Clubhaus. Es dauert nicht mehr lange, bis immer mehr Mannschaftsmitglieder sich weigern, den Rettungsdienst fortzusetzen. Sie stellen die Arbeit ein, damit der normale Clubbetrieb nicht gestört wird. Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum Verhängnis; nur - die meisten Schiffbrüchigen ertrinken.

Feuerwerk

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Fehlt dem Lagerfeuer das Holz, so bleibt nur noch die einschläfernde und beruhigende Glut. Wärme, Flammen und Licht verschwinden.
Fehlt dem Leben der Zündstoff, so wird man schnell bequem, tritt auf der Stelle und ist ohne Fortschritt.
Aus Glut wird bald kalte und graue Asche, aus Bequemlichkeit und Fortschrittslosigkeit werden bald Frust, Selbstzweifel und Depression.
Sieh also zu, dass Du immer in der Lage bist, etwas nachlegen zu können!

Keiner ist eine Insel
Ron Kraybill

Zwei Menschen, die jeweils alleine an den gegenüberliegenden Enden einer Insel wohnen, können einander ignorien, ohne sich im Wege zu stehen.
Wenn fünfzig Menschen auf dieser Insel leben, dann wird es schon schwierig damit.
Fünfhundert haben keine andere Wahl, als gemeinsam ihre Bedürfnisse so zu regeln, damit alle in Frieden leben können.

Enthaltsamkeit
Wilhelm Busch

Enthaltsamkeit ist das Vergnügen
an Dingen, welche wir nicht kriegen.
Drum lebe mäßig, denke klug,
wer nichts gebraucht, der hat genug.

Weisheit
Prediger Salomo

Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und zu viel Lernen macht den ganzen Körper müde. Zu guter Letzt lasst uns das Wichtigste von allem hören: Begegne Gott mit Ehrfurcht, und halte seine Gebote! Das gilt für jeden Menschen.

Lebenssinn
Vaclav Havel

Die Tragödie des modernen Menschen besteht nicht darin, dass er im Grunde immer weniger über den Sinn des eigenen Lebens weiß, sondern dass ihn das immer weniger stört.

Verwechslung
Ernesto Cardenal

Die Falschheit des Reichtums besteht darin, dass wir das, was wir haben, mit dem verwechseln, was wir sind.

Erwachen
Friedrich Wilhelm Nietzsche

Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist:
Bei Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen an diesem Tage eine Freunde machen könnte.

Freiheit
Fjodor M. Dostojewskij

In der heutigen Zeit hält man Zügellosigkeit für Freiheit, während die wirkliche Freiheit doch nur in der Überwindung seiner selbst und seines Willens liegt, so dass man zuletzt solch einen sittlichen Zustand erreicht, in dem man immer sein eigener Herr ist!

Wahrscheinlichkeit
Søren Kierkegaard

Je mehr Leute es sind, die eine Sache glauben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ansicht falsch ist.
Menschen, die recht haben, stehen meistens allein.

Suche
Leo Tolstoj

Freiheit wird nicht mit dem Streben nach Freiheit, sondern mit dem Streben nach Wahrheit erlangt. Freiheit ist kein Ziel, sondern eine Folge. Wenn du dich unfrei fühlst, so suche die Ursache in dir.

Geläster
Blaise Pascal

Ich stelle als Tatsache fest, dass wenn alle Menschan wüßten, was jeder über den anderen sagt, es keine vier Freunde in der Welt gäbe.

Verantwortung
George Bernhard Shaw

Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.

Glück
Erich Fromm

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Unsere Konsum- und Marktwirtschaft beruht auf der Idee, dass man Glück kaufen kann, wie man alles kaufen kann. Und wenn man für etwas kein Geld bezahlen muss, dann kann es einen auch nicht glücklich machen. Dass Glück aber etwas ganz anderes ist, was nur aus der eigenen Anstrengung, aus dem Innern kommt und überhaupt kein Geld kostet, dass Glück das "Billigste" ist, was es auf der Welt gibt, das ist den Menschen noch nicht aufgegangen.

Ungerechtigkeit
Elie Wiesel

Es mag Zeiten geben, da wir gegen Ungerechtigkeiten machtlos sind, aber wir dürfen nie versäumen, dagegen zu protestieren.

Reichtum
Leo N. Tolstoi

Ein reicher Mann lag einst im Sterben. Sein ganzes Leben hatte sich nur um Geld gedreht, und als es nun mit ihm zu Ende ging, dachte er, dass es nicht schlecht wäre, auch im Jenseits immer ein paar Rubel zur Hand zu haben. Darum bat er seine Söhne, ihm einen Beutel voll Rubel in den Sarg zu legen. Die Kinder erfüllten ihm diesen Wunsch. Im Jenseits angekommen, entdeckte er eine Tafel mit Speisen und Getränken. Vergnügt betrachtete er seinen Beutel und trat an die Theke. Alles, was dort angeboten war, kostete eine Kopeke: die appetitlichen Pastetchen ebenso wie die frischen Sardinen und der Rotwein. "Billig", dachte er, "alles sehr billig hier," und wollte sich einen guten Teller voll bestellen. Als der Mann an der Theke ihn fragte, ob er auch Geld habe, hielt er ein Fünf-Rubel-Stück hoch. Doch der Mann sagte trocken: "Bedaure! Wir nehmen nur Kopeken!" Der Reiche, inzwischen - wie sich leicht nachvollziehen lässt - furchtbar hungrig und durstig, befahl daraufhin seinen Söhnen im Traum, den Beutel mit Rubeln im Grabe auszutauschen gegen einen Sack Kopeken. So geschah es. Und triumphierend trat er wieder an die Theke. Doch als er dem Mann hinter der Theke eine Handvoll Kopeken übergeben wollte, sagte der lächelnd, aber bestimmt: "Wie ich sehe, haben Sie dort unten wenig gelernt. Wir nehmen hier nicht Kopeken, die Sie verdient, nur die Sie verschenkt haben."