"Dornfinger" beißt in Oberösterreich zu: Giftiger Eindringling breitet sich weiter aus
"Wie eine Brennnessel": Schmerzhafte Erfahrung
Biss nicht tödlich: Besuch beim Arzt aber empfohlen
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Ein Exemplar der giftigen Dornfingerspinne hat wieder zugebissen: Opfer des Exoten wurde ein Arzt in Ried im Traunkreis (Bezirk Kirchdorf). Das Tier hatte den 53-Jährigen bereits vor ein paar Tagen am Bein verletzt. Die Dornfingerspinne ist bereits an mehreren Orten in Österreich aufgetaucht. Am Sonntag wurde ein Exemplar in Judendorf-Straßengel bei Graz eingefangen - bevor es zubeißen konnte.
"Es fühlte sich an wie eine Brennnessel. Erst am nächsten Morgen hatte ich Schmerzen und eine Schwellung", berichtete der Mann den "Oberösterreichischen Nachrichten". Bis zum Abend bildete sich ein Abszess. Der Mediziner kontaktierte einen Experten, für den schnell klar war, dass es sich um einen Dornfinger-Biss handelt.
Die Heilung der Wunde werde acht Wochen dauern, so die OÖN weiter. Eine Behandlung mit Antibiotika und Salben ist erforderlich. "Bis auf weiteres kann ich meinen Dienst am Patienten nur sitzend erfüllen", sagte der 53-Jährige.
Schmerzhaft, aber nicht tödlich
Im heurigen Sommer waren Zwischenfälle mit der bis zu 15 Millimeter großen, braungelben Spinne aus der Steiermark, Wien, Niederösterreich und Oberösterreich gemeldet worden. Bisse des aus dem Mittelmeerraum stammenden Tieres sind schmerzhaft, aber nicht tödlich.
Es kann unter Umständen zu allergischen Reaktionen wie bei einem Wespen- oder Hornissenstich kommen. Im Fall eines Bisses sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Der Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) ist die giftigste Spinne unserer Fauna. Es handelt sich um eine aus dem Mittelmeer eingewanderte, bis zu 1,5 Zentimeter lange Sackspinne. Sie kann im Gegensatz zu anderen heimischen Arten mit zu kurzen Klauen die menschliche Haut durchdringen. Starke Schmerzen mit Lähmungserscheinungen sind die Folgen für die "Opfer". Die Symptome können über Wochen anhalten.
Die Bissstelle verfärbt sich in manchen Fällen blau-rot und schwillt an. Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen und sogar Erhöhung der Körpertemperatur sind möglich. Es empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt. Die Wirkung des Giftes lässt sich in etwa mit der eines Wespen- oder Hornissenstichs vergleichen.
Der Vorderkörper der Dornspinne ist gelblich, grünlich bis orange glänzend. Die Weibchen spinnen im Spätsommer eine nach unten offene Glocke, in die sie etwa 100 Eier ablegen. Dann schließt sie das Gespinst und bewacht aggressiv den Kokon. Als Lebensraum der nachtaktiven Dornfinger bieten sich warme Trockenwiesen an.