Walliser Sagenwelt

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    In der Schweiz befindet sich im Süden der Kanton Wallis.
    Das Wallis ist zweisprachig, d.h. im unteren Kantonsteil wird Französisch und im oberen Kantonsteil wird Deutsch gesprochen.
    Die Sprachgrenze ist bei Sierre / Siders.
    Das Wallis hat den Beitritt im Jahr 1803 zur Eidgenossenschaft vollzogen.
    Das Wallis hat eine Fläche von 5226 km2 und eine Bevölkerungszahl von 271'000.
    Die Hauptstadt ist Sion / Sitten.


    Das Wallis ist in ein enges Tal eingeschlossen und so konnte der christliche Glaube und die Gottesfürchtigkeit bei der Bergbevölkerung sehr lange bewahrt werden.


    Erste Kontakte in der Neuzeit hatten die Walliser mit den Engländern, die auf der Suche nach Abenteuern und Erholung auch unseren Kanton besuchten.
    Viele Berge wurden von den Briten erklommen und die einheimische Bevölkerung sah eine neue Einnahmequelle, den Bergführer und Tourismus.
    Sehr viele Persönlichkeiten hat das Wallis aufzuzeigen, z.B. Hotelier Ritz ist einer von ihnen.


    Das Wallis ist reich an Geschichten und Sagen.



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    Im Jahre 1872 schrieben zwei Geistliche Priester die Geschichten und Begebenheiten auf, die in den langen Winternächten in den Stuben und Alphütten einander erzählt wurden.



    Die Geschichte und Sagen wurden aus dem Buch "Walliser Sagen" von 1963 entnommen, Bilder werden nach der Textdarstellung gesucht.


    So notwendig wie die Freundschaft ist nichts im Leben (Aristoteles)

  • Der Mörderstein im Pfinwald



    Um einen Felsen der ausserhalb von Siders steht (nach dem Kreisel, in Richtung Oberwallis, auf der linken Seite der Kantonsstrasse) , rankt sich eine Geschichte und die erzählt sich folgendermassen:


    Im grossewn Wald zwischen Siders und Leuk, im Pfinwald, befindet sich eine gespaltene Fluh (Felsen), der Mörderstein.
    Er soll diesen Namen folgender schaurigen Sage zu verdanken haben:


    Einem Mörder fiel ein durch diesen Wald ziehendes Kind in die Hände.
    Er stellte ihm bei diesem Felsen, der dazumal noch ganz war, folgende Fragen:"Was ist schöner als der Tag?"
    Das Kind antwortete:"Der Mutter Blick!"
    Darauf der Mörder:"Was ist edler als Gold?"
    "Der Mutter Herz!" antwortete das Kind.
    Und wieder der Mörder:"Was ist süsser als Honig?"
    Das Kind sagt:"Der Mutter Milch!"
    "Und was ist weicher als Flaum?", fragte der Mann.
    Unverzüglich kam die Antwort:"Der Mutter Schoss!"
    Der Mann fragte weiter:"Was ist stärker als der Tod?"
    Das Kind antwortet:"Der Mutter Liebe!"
    Der Mann sichtlich verärgert wollte wissen:"Was ist härter als Stein?"
    Das Kind sah den Mörder an und sagte:"Des Mörders Herz!"


    Da habe der Mann seinem Ärger freien Lauf gelassen und das Kind mit solcher Gewalt an den Felsen geschleudert, dass dieser entzweigespalten wurde, wie zum schrecklichen Andenken noch zu sehen ist.


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    So notwendig wie die Freundschaft ist nichts im Leben (Aristoteles)

  • Die Wallfahrtskirche


    Beim Dorfeingang von Glis in der Nähe von Brig steht eine Kirche und auch hier ist eine Geschichte zu erzählen.


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    Der Ursprung der Wallfahrtskirche "Unserer Lieben Frau auf dem Glisacker" verliert sich im Reich der Legenden.
    Danach soll ein Bischof Leutmund einst bei einem Fürsten in Ungnade gefallen sein.
    Voll Zorn schickte ihn dieser aus der Diözese.
    Auf der Flucht ins Oberwallis hielt Bischof Leutmund in Glis an und betete dort an einsamer Stelle.
    Das wäre im Jahre 612 gewesen.
    Hier versprach er, eine Kapelle zu bauen, wenn er sein Bistum wiedergewänne.
    Seine Sehnsucht ging bald in Erfüllung, und er durfte in sein Bistum zurückkehren.
    Der Bischof hielt sein Versprechen und stiftete dann in Glis eine Kapelle.
    Der Bau wurde dort begonnen, wo heute die Englisch-Gruss-Kapelle steht.


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    In der Nacht sollen aber die Werkzeuge regelmässig verschwunden sein und lagen am Morgen immer wieder auf dem Platze, wo sich heute die Kirche erhebt.
    Das erblickten die Leute als göttliches Zeichen und errichteten hier die erste Kapelle, aus der später eine grössere Wahlfahrtskapelle entstand und schliesslich eine grosse Wahlfahrtskirche.


    So notwendig wie die Freundschaft ist nichts im Leben (Aristoteles)

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  • Der Bettmersee


    Auf der Bettmeralp befindet sich oberhalb des Dorfes ein See und von diesem See erzählt man sich folgende Geschichte.


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    Der Bettmersee soll so entstanden sein:
    In der Gegend, wo heute der See glänzt, waren früher schöne Matten und der See war ein grosser Acker.
    Im Aletschtal wuchsen ja damals noch Nuss- und Kirschbäume.
    Dieser Acker gehörte zwei Schwestern.
    Das waren Hexen, die des Ackers wegen miteinander in Streit gerieten.
    Sie konnten sich einfach nicht einigen, ihn zu halbieren.
    Jede meinte, die Schwester erhalte den grösseren Teil und besseren Teil.


    Auf einmal entwischte der einen der Fluch:
    "Wäre es doch Wasser, dann könnten wir es besser teilen!"


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    Der Fluch ging in Erfüllung, denn am anderen Morgen war der See schon da.


    Man soll eben nichts verfluchen.


    So notwendig wie die Freundschaft ist nichts im Leben (Aristoteles)

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  • Der Totenschädel


    Das Leben in den Bergen war sehr anstrengend und die Lebenserwartung war kurz.
    Die Toten wurden zur ewigen Ruhe gebetet und wenn sie nach etlichen Jahren der Totenruhe enthoben wurden, betet man ihre Gebeine in einem Gebäude auf, das neben der Kirche stand und auch den Namen "Beinhaus" hatte.


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    Zu allen Zeiten gab und gibt es Menschen, die sagen das sie weder Tod noch Teufel fürchten würden und so kam es hin und wieder vor das junge Menschen im Beinhaus, solche Gebeine mit nahmen.


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    So eine Geschichte möchte ich euch erzählen die sich im Goms zugetragen haben soll:


    In Ernen auf der Egge, einer Alpe, fütterte man im Frühling und Herbst Vieh.
    Vor vielen hundert Jahren trieben da junge Leute am Abendsitz ein Spiel, wobei man Pfänder geben musste, wie man früher oft tat.
    Später waren diese Pfänder wieder auszulösen.
    Jeder, der ein Pfand herausholte, konnte bestimmen, was der Besitzer des nächsten Pfandes erfüllen solle.
    Da war auch eine übermütige junge Tochter.
    Die verlangte, dass der nächste Pfandbesitzer in Ernen aus dem Beinhause eine "Höitschila" (=Totenschädel) holen müsse.
    Der Pfandbesitzer war ihr Bräutigam oder "Holdknab".
    Der wurde Kreidebleich.
    Die anderen rieten ihm ab; aber er meinte, er gehe, er wolle nicht sein Leben lang als Feigling gelten.
    Er zog also nach Ernen und ergriff den ersten besten Totenschädel.
    Als er damit durch den Ernerwald hinaufstieg, schien es ihm, als werde der Schädel immer schwerer.
    Schliesslich wollte der Bursche sich setzten.
    Aber da begann der Totenschädel zu reden, er solle jetzt machen, dass er weiterkomme, und hinauf in die Hütte gehen.
    Er müsse bis Betenläuten wieder in der Totenkapelle sein, sonst fehle es ihm dann gründlich.
    Er könne froh sein, dass er den Schädel seines Vaters erwischt habe.
    Der Jüngling ging bis in die Hütte, zeigte den Schädel und kehrte zurück nach Ernen.
    Als er dort ankam, begann es schon vom Kirchturm zu läuten.
    Darauf wurde der Verwegene lange Zeit schwer krank.


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    Bilder stammen vom Beinhaus in Naters


    So notwendig wie die Freundschaft ist nichts im Leben (Aristoteles)

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