Grippe-Viren-Influenza

  • So geht die Grippe K.O.
    Wie sie ihren Körper dazu bringen, gefährliche Viren in die Flucht zu schlagen.


    Nicht alles, was Grippe genannt wird, ist auch eine. Viel häufiger als die „echte“ Grippe, die von den Ärzten als Influenza bezeichnet wird, sind grippale Infekte, also Verkühlungen mit den lästigen Begleiterscheinungen. Schnupfen, Husten, Halsweh, verstopfte Nase usw., die unterschiedlichste Ursachen haben können.
    Man kann sich nicht dagegen impfen lassen, weil beispielsweise nicht weniger als 200 verschiedene Virenarten für die Erkältung verantwortlich sein könne und es kein Serum gibt, das alle diese Vieren unschädlich manchen könnte.
    Diese Infekte sind unangenehm, aber in den allermeisten Fällen nicht gefährlich, innerhalb weniger Tage ist die Krankheit vorbei. Die besten Chancen, einer Erkältung zu entgehen, hat, wer sein Immunsystem im Schuss hält und die körpereigene Abwehr stärkt. Bei weitem nicht so harmlos, sondern absolut ernst zu nehmen, ja sogar lebensgefährlich, ist die Influenza, bei der hohes Fieber, Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Schwächegefühl und Kreislaufbeschwerden den Patienten das Leben schwer machen. Die Grippe ist eine enorme Belastung für den Körper. Besonders bedrohlich ist sie für Diabetiker, Kleinkinder und Senioren. Sie kann Folgeerkrankungen bis hin zur tödlichen Lungenentzündung verursachen.
    Gemeinsam mit den grippalen Infekten und ihrer gefährlichen Schwester, dass bei beiden Krankheiten Viren eine wichtige Rolle spielen.
    Während Verkühlung von einer Vielzahl unterschiedlicher Virenarten ausgelöst werden können, wir die Influenza durch das Influenzavirus hervorgerufen, von dem es nur zwei verschiedene Typen, A und B gibt, wobei Typ A der gefährliche ist. Dieses Virus ist deshalb so tückisch, weil es sich ständig verändern kann und dem Körper wenig Chance lässt, sich darauf einzustellen.

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    Alles, was ich tue und was ich nicht tue, ist Öffentlichkeitsarbeit.
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  • Heuer keinen neuen Viren


    Zwar kommen von Experten wie dem Wiener Virologen Univ. Prof. Dr. Franz Xaver Heinz eine relativ beruhigende Botschaft: „ Mit der diesjährigen Grippewellen kommen keine neuen, aggressiven Viren, es sind sozusagen gute alte Bekannte, die diesmal unterwegs sind“.
    Dennoch empfehlen Mediziner wie der steirische Arzt Dr. Jörg Pruckner oder der Wiener Virologe Univ. Prof. Dr. Christian Kunz dingend, sich auch heuer gegen Grippe impfen zu lassen. Die Grippe-Impfung regt das körpereigene Immunsystem an, spezielle Abwehrstoffe gegen Influenza Viren zu bilden.
    Weil diese Viren aber in der Lage sind, ihren Aufbau so zu verändern, dass die körpereigene Abwehr dem Eindringling nicht erkennt, sind frühere Impfungen unter Umständen nicht wirksam.

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  • Entkommen unmöglich


    Das Problem bei Viren ist, dass man ihnen nicht entrinnen kann. Sie werden über kleinste Tröpfchen übertragen, die beim Ausatmen und erst recht beim Husten in die Umgebungsluft gelangen und von anderen Menschen aufgenommen werden.
    Überdies kann ein Infizierter die Grippeviren bereits zu einem Zeitpunkt an seine Mitmenschen weitergeben, zu dem bei ihm Selbst die Krankheit noch gar nicht ausgebrochen ist. Er kann dann gar nicht wissen, welche Gefahr er für seine Umwelt darstellt.
    Diese winzig kleinen Plagegeister, die in großer Zahl in der Luft herumschwirren, sind gefürchtete Krankheitserreger. Dabei sind Viren gar keine Lebewesen, denn sie bestehen nur aus Erbmaterial, das von einer schützenden Eiweißhülle umgeben ist. Sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und sind deshalb auch nicht in der Lage, sich selbst zu vermehren. Dazu brauchen sie die Zelle eines Lebewesens, einen Wirt, der ihnen die Existenz ermöglicht.
    Bevorzugte Wirte von Influenzaviren sind Geflügel und Schweine, von denen sie dann auf den Menschen übertragen werden. Besonders die Zellen der Schleimhäute in den Atemwegen sind häufig Attacken von Viren ausgesetzt, weil sie die ersten Einganspforten in den Körper sind. Außerdem ist in den Atemwegen die Temperatur durch das Atmen meist unter der Körpertemperatur. Das ist für die Viren günstig, die sich am besten bei 33 Grad entwickeln können.

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  • Rasante Vermehrung


    Hat es der Virus geschafft, in den Körper zu gelangen, so hängt es sich an eine Zelle an und dringt in sie ein. Es schleust sein Erbgut in das der Wirtzelle, dir dadurch in ihren Eigenschaften verändert und gezwungen wird, neue Viren zu produzieren. Das Virus vermehrt sich extrem schnell: Nach dem Eindringen in den Körper werden alle sechs Stunden etwa 1.500 neue Tochterviren gebildet.



    Wichtige Flimmerhärchen


    Diese Viren beschädigen unter anderem die winzigen Härchen, über die alle Zellen der Atemwege verfügen. Die so genannten Flimmerhärchen haben eine wichtige Aufgabe: Sie sind dazu da, schädliche Stoffe aus unseren Atemwegen zu entfernen.
    Dazu bewegen sie sich wellenartig und nehmen dabei Fremdkörper wie Staubteilchen, Viren, Bakterien, Pilze oder giftige Substanzen mit, die dann entweder durch Husten oder Räuspern ins Freie befördert oder auch geschluckt werden und im Magensaft landen, wo sie abgetötet werden.

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  • Belastende Abwehr


    Unser Körper setzt sich bei Virenattacken zum Beispiel dadurch zur Wehr, dass wir niesen und husten. Der Husten ist zwar unangenehm, aber fast ein Verbündeter des Patienten. Durch den zähen Bronchialschleim, der sich als Folge des Infektes bildet, ist das Reinigungssystem der Atemwege überlastet, deshalb versucht der Körper reflexartig, diesen zähflüssigen Schleim durch heftige Hustenstöße zu eliminieren, um wieder frei atmen zu können. Das klappt vorübergehend auch ganz gut, allerdings machen heftige Hustenanfälle den Patienten schwer zu schaffen, besonders in den Nachtstunden.


    Auch die zweite sichtbare Form der Abwehrreaktion, das Fieber, ist für den Körper belastend. Weil sich Viren bei einer Temperatur von 33 Grad am besten vermehren, erhöht der Körper als Abwehrmaßnahme die Temperatur. Wir bekommen Fieber – und dann läuten die Alarmglocken. Denn je höher die Temperatur klettert, desto mehr hat das Herz damit zu tun, das Blut durch den gesamten Körper zu pumpen.
    Univ. Prof. Dr. Otto Traindl, Leiter der Abteilung für Kardiologie am Krankenhaus Mistelbach (NÖ): „Pro Grad Temperatur mehr erhöht sich die Herzfrequenz um zehn Schläge“.
    Bei 40 Grad Fieber muss der Herzmuskel beispielsweise 30 Schläge pro Minute mehr ausführen als bei Normaltemperatur. Das strengt die Körperpumpe ungemein an. Wenn dieser Zustand über einige Tage hinweg anhält, kann das Herz durchaus schlapp machen. Vor allem für bereits Vorgeschädigte Herzpatienten können die Folgen dramatisch sein. Deshalb ist es bei ihnen lebenswichtig, möglichst rasch die Körpertemperatur zu senken.

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  • Einsatz an zwei Fronten


    Was die „echte“ Grippe so gefährlich macht, ist die permanente Überlastung des Körpers. Unser Organismus muss nicht nur Energie aufwenden, um die innere Regulation des Körpers aufrecht zu erhalten, sondern er muss auch die sich rasant vermehrenden Viren killen. Mit diesem Einsatz an zwei Stellen der Gesundheitsfront ist er oft überfordert. „Die Anstrengungen schädigen vor allem den Kreislauf“, warnt der Wiener Allgemeinmediziner Dr. Manfred Weindl, der gerade deshalb die Bedeutung der Vorbeugung unterstreicht.



    Auf keinen Fall darf man die Influenza unterschätzen, deswegen sollten sie bei folgenden Symptomen den Arzt holen:


    Hohes Fieber oder Schüttelfrost, fast unerträgliche Kopfschmerzen, grünlich oder gelblich verfärbter Speichel beim Ausspucken nach dem Husten, sehr starke Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes, die mehrere Tage anhält.
    Auf jeden Fall medizinische Hilfe in Anspruch nehmen müssen bei einer Grippe Säuglinge, Kleinkinder (vor allem chronisch kranke) oder geschwächte, ältere Patienten sowie Patienten, die bereits an einer Krankheit leiden wie Diabetes, Herzinsuffizienz oder Asthma.
    Und vor allem gilt: Wenn die Grippe das ist, nicht den Helden spielen, sondern ab ins Bett!
    Doz. Traindl rät kurz und bündig: „ Bis alle Symptome abgeklungen sind, empfehle ich: möglichst wenig körperliche Aktivitäten, also keinen Sport betreiben und Sex auf Sparflamme“.
    Ansonsten muss der Körper allein damit fertig werden. Besiegt werden kann die Krankheit nur über die Killerzellen, die das Immunsystem gegen die Krankheitserreger ausschickt. Denn gegen Viren gibt es bisher noch keine Arznei.

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  • Die Impfung


    - sicherste Form der Vorbeugung. Die Impfstoffe enthalten einen Mix von abgeschwächten oder abgetöteten Grippe-Viren. Sie werden sozusagen maßgeschneidert gegen Virusstämme, von denen die Experten annehmen, dass sie die Menschheit heimsuchen werden. Die Schaltzentrale ist die Weltgesundheitsorganisation WHO, wo die auftretenden Viren genau beobachtet werden. Das ermöglicht die Entwicklung gezielt wirkender Sera (Impfstoffe). Am besten lässt man sich - vor allem Risikopatienten - zu Beginn der kalten Jahreszeit impfen, also im Oktober oder November. Der Schutz beginnt etwa eine Woche nach der Immunisierung, zwei Wochen später besteht voller Impfschutz.

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  • Heiße Tipps für kalte Grippe-Tage


    Geben sie dem Körper die Vitamine, die er jetzt besonders braucht. Am besten ist eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit frischem Obst und Gemüse. Besonders wichig sind verschiedene B-Vitamine sowie die Vitamine A,C und E. Empfehlenswert: Zitrusfrüchte, Kiwis, schwarze Johannisbeeren aber auch der immunstärkende Extrakt von Aloe Vera und Propolis. Täglich sollten sie rund zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, Wasser, Mineralwasser, Tee (Salbei, Kamille, Pfefferminze).
    Sorgen sie für ausreichend Luftfeuchtigkeit in den Räumen, damit sie Schleimhäute nicht austrocknen.
    Meiden sie Nikotin, Alkohol, aber auch zuviel UV-Licht im Solarium, das alles schwächt ihre Abwehrkräfte.
    Gönnen sie sich ausreichend Schlaf. Machen sie viel Bewegung in der frischen Luft.
    Nehmen sie jede Gelegenheit zum Lachen wahr, denn auch Lachen stärkt das Immunsystem.
    :smile2: :smile2: :smile2:


    Noch ein gutes Hausmittel:
    Russischer Tee mit Honig, ein Stamperl Rum dazu. Heiß trinken. Wenn Zucker, dann Rohrzucker.

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  • Soforttherapie beim Arzt



    Beim Auftreten der ersten Grippe-Anzeichen sollten Sie am besten sofort Ihren Arzt aufsuchen. Leiden Sie nicht unnötig, denn je eher Sie sich in Behandlung begeben, desto effektiver kann Ihnen geholfen und die Entwicklung u. U. lebensgefährlicher Komplikationen eingedämmt werden.


    Schneller wieder gesund
    Auf dem Markt befinden sich nur wenige Mittel, welche die Grippe an der Wurzel packen. Diese so genannten Neuraminidase-Hemmer können die Vermehrung der Influenza-Viren effektiv stoppen. Neuraminidase-Hemmer blockieren den viruseigenen Oberflächenstoff, die Neuraminidase, so dass die Viren sich nicht weiter vermehren können und die Fortbewegung der Viren durch die Schleimhaut der Atemwege generell gehemmt ist. Der Wirkstoff Zanamivir aus der Gruppe der Neuraminidase-Hemmer wird inhaliert und wirkt daher direkt am Ort der Infektion, den Atemwegen. Wird dieser Neuraminidase-Hemmer innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen verabreicht,


    werden das allgemeine Krankheitsgefühl und die Symptome deutlich gelindert.
    kann die Krankheitsdauer bei gesunden jungen Menschen um mindestens 2 bis 3 Tage, bei älteren Personen sogar um bis zu 7 Tagen verkürzt werden.
    kann die Häufigkeit für das Auftreten von Komplikationen gesenkt werden.
    kann der Gebrauch von zusätzlichen Medikamenten wie Antibiotika deutlich reduziert werden.
    Gehen Sie am besten bei ersten Grippe-Anzeichen sofort zum Arzt und fragen nach der wirksammen Inhalations-Therapie, damit Sie schneller wieder in Ihr Privat- und Berufsleben zurückkehren können.


    Begleitende Behandlung
    Neben dieser Ursachenbehandlung verordnet Ihr Arzt Ihnen in der Regel Medikamente gegen die begleitenden Symptome. Ein schmerzlinderndes Präparat und ein fiebersenkendes Mittel lindern Kopf- und Gliederschmerzen und helfen gegen das hohe Fieber. Im Falle einer zusätzlichen bakteriellen Infektion wird Ihr Arzt Ihnen Antibiotika verschreiben. Bettruhe und kein Sport sind in jedem Fall ratsam

  • Die Grippe ist da


    In Frankreich, der Schweiz, in Deutschland und Tschechien ist sie bereits vor einiger Zeit angelangt. Nun bestätigt das Influenza Netzwerk Österreich den Ausbruch der Grippewelle auch bei uns. Mit etwa 13.500 Krankenständen wegen Grippe bzw. grippalen Infekten ist die Epidemieschwelle von 10.000 Krankenständen überschritten.
    Die 'echte' Grippe (Influenza) unterscheidet sich deutlich von einem gewöhnlichen grippalen Infekt; allerdings nicht zu Anfang. Nach einigen Tagen kommt es jedoch zu den typischen Symptomen, wie hohem Fieber bis 40 Grad Celsius, Schüttelfrost und starken Muskel- und Gelenkschmerzen. Zusätzlich kommt es zu schweren Erschöpfungszuständen, die Atemwege werden durch starken Husten, Schnupfen und Halsschmerzen in Mitleidenschaft gezogen. Nach Abklingen der akuten Krankheitszeichen fühlt sich der Betroffene noch etwa zwei Wochen lang niedergeschlagen und wenig belastbar.


    Grippe ist sehr ansteckend. Übertragen wird sie meist durch direkten, manchmal auch flüchtigen Kontakt; durch Husten und Niesen (Tröpfcheninfektion). Übertragen werden kann die Infektion auch von vermeintlich gesunden Menschen, die den Erreger in sich tragen, ohne Symptome zu zeigen. Die Ansteckungsgefahr endet mit dem Abschluss der fieberhaften Krankheitsphase.

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  • Diagnose durch Abstrich


    Ein bis fünf Tage nach dem Kontakt mit Infizierten kann die Krankheit ausbrechen. Die eindeutige Diagnose 'Influenza' kann nur durch einen Virusnachweis, zum Beispiel aus einem Nasen- oder Rachenabstrich, oder durch einen Antigennachweis in einer Blutuntersuchung gestellt werden.


    Komplikationen


    Obwohl eine Grippeerkrankung symptomarm verlaufen kann, sind schwere Komplikationen bekannt. Ältere Menschen mit Vorerkrankungen und abwehrgeschwächte Personen entwickeln häufig eine Lungenentzündung (Pneumonie), die von Bakterien verursacht wird, die sich wegen der geschwächten Immunabwehr ausbreiten können. Man nennt dies dann eine 'bakterielle Superinfektion', die sich auf die bestehende Virusgrippe gesetzt hat. Insbesondere bei alten und chronisch lungenkranken Menschen kann eine Lungenentzündung eine tödliche Bedrohung sein.


    Weniger häufig, aber ebenso gefährlich ist die Entzündung des Herzmuskelgewebes (Myokarditis). Ähnlich verhält es sich mit der Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (Meningoenzephalitis). Sehr selten werden Nerven geschädigt. So kann beispielsweise nach einer Grippeerkrankung das Riechvermögen geschädigt sein

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  • Bettruhe und ausreichend Flüssigkeit


    Grippe kann nicht ursächlich behandelt werden. Bei vielen Erkrankten sind Bettruhe und fiebersenkende Maßnahmen zur Heilung ausreichend. Wie bei allen fieberhaften Erkrankungen muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Zusätzlich können abschwellende Nasentropfen, schleimlösende oder fiebersenkende Medikamente angewandt werden.


    Der seit Jahren erhältliche antivirale Wirkstoff Amantadin ist nur bei der Influenza Typ A wirksam. Da Virustatikum verhindert eine Invasion von weiteren Zellen und die Freisetzung von Viren aus infizierten Zellen, also eine Ausbreitung der Viren im Respirationstrakt, und reduziert die Virusausscheidung in die Umgebung. Bei einer Influenza-Infektion hat sich das Virus bis zum Auftreten der ersten Symptome bereits in den Atemwegen angesiedelt, und es bleiben etwa 36 bis 48 Stunden Zeit, um die weitere Ausbreitung in den Atemwegen zu verhindern. Bei einer späteren Behandlung ist im Durchschnitt kein Effekt mehr nachzuweisen (kann aber in besonderen Fällen erwogen werden).


    Bei schwerem Verlauf oder bei abwehrgeschwächten Personen steht eine weitere Behandlung/Prophylaxemöglichkeit mit so genannten Neuraminidase-Hemmern zur Verfügung. Sie wirken gegen Influenza A und B und blockieren die Wirkung eines bestimmten Virusenzyms (virale Neuraminidase). Bei den Neuraminidase-Inhibitoren handelt es sich um eine neuere Substanzgruppe in der Behandlung von Viruserkrankungen. Die Neuraminidasen sind ein Bestandteil der Virushülle. Ihre Aktivität ist eine wesentliche Voraussetzung für die Vermehrung der Viren. Werden sie in ihrer Funktion gehemmt, können sich die Viren nicht mehr vermehren und die Ausbreitung der Infektion im Körper wird gestoppt.

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  • Immunsystem stärken


    In erster Linie sollte versucht werden, das Immunsystem schon während des Jahres zu stärken. Wichtig ist dabei eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung in frischer Luft und die Vermeidung von schädigenden Umwelteinflüssen, wie Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum. Auch Saunagänge können die Immunabwehr steigern.


    Eine weitere Möglichkeit ist die Grippeschutzimpfung, die ausschließlich gegen die 'echte' Grippe wirkt, nicht gegen normale grippale Infekte. Wegen der Fähigkeit der Grippeviren, sich ständig zu verändern, sollte die Impfung jährlich wiederholt werden; vorzugsweise im Herbst (September bis November).


    Empfohlen wird eine Impfung für Personen über 60 Jahre sowie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer gesundheitlichen Gefährdung infolge eines Grundleidens, beispielsweise chronische Lungen-, Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen, Immunschwächen und eine HIV-Infektion. Für Personen mit einer beruflichen Gefährdung, wie zum Beispiel medizinisches Personal und Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, wird ebenfalls eine Impfung empfohlen.

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  • Neuer Ausgangspunkt für die Diagnostik von Influenza


    Die Grippe - das klingt für uns so harmlos, ist es aber nicht, zumindest wenn es sich tatsächlich um die echte Grippe handelt. Über 20 Millionen Tote forderte allein die große Grippe-Epidemie, die Anfang des letzten Jahrhunderts wütete. Das Tückische am Influenza-Virus, dem Erreger der Grippe, ist seine Fähigkeit, in immer wieder neuen Spielarten aufzutreten. Nach überstandener Erkrankung oder Impfung ist man immer nur gegen diesen einen Typus immun, nicht aber gegen die nächste Variante. Diese Variabilität erschwert auch eine schnelle, zuverlässige Diagnostik. Ein australisches Forscherteam um Keith G. Watson und Jennifer L. McKimm-Breschkin hat nun einen neuen Ansatz für eine Diagnostik entwickelt, die unabhängig vom Virus-Typ auf Grippe ansprechen soll.
    Influenza-Viren sind winzige Kügelchen von etwa 100 Nanometer Durchmesser. Auf der Oberfläche der Virenhülle tragen sie zwei charakteristische Enzyme. Eines der beiden, die Neuraminidase, spielt eine wichtige Rolle bei der Freisetzung neu gebildeter Viren aus befallenen Zellen. An diesem Enzym greift ein Grippe-Medikament an und hemmt so seine Tätigkeit, und zwar völlig unabhängig vom Virentypus. Dies könnte man auch für diagnostische Zwecke ausnutzen, war der Gedanke der australischen Forscher. Sie koppelten den Wirkstoff über eine lange Polymerkette, die als Abstandshalter fungiert, an Biotin-Moleküle. Das Biotin ist wiederum in der Lage, fest an das Protein Avidin, zu binden. Über diese Biotin-Avidin-Bindung fixierten die Forscher das Wirkstoffmolekül auf Avidin-beschichteten Platten. Wird nun eine Flüssigkeit, die Influenza-Viren enthält, auf die Platte gegeben, bleiben die Viren wie an einer Leimrute an den Wirkstoffmolekülen hängen. Dabei ist der Abstandshalter zwischen Biotin und Wirkstoff ganz wichtig: Erst ab einer bestimmten Länge können die Viren festgehalten werden, da sonst der Abstand zur Platte zu gering ist und die Viren nicht genug Platz haben. Wirkstoffmoleküle, die nur an einer kurzen "Leine" hängen, binden keine Viren. Alternativ ist es möglich, den Wirkstoff über einen Abstandshalter direkt an kleine Kunststoffkügelchen zu koppeln. Unter dem Elektronenmikroskop erkennt man, wie diese Kügelchen in Anwesenheit von Influenza-Viren zu größeren Aggregaten verklumpen.
    "Unsere Methode, Viren über einen Wirkstoff einzufangen, könnte die Basis für eine neuartige, vom Virustyp unabhängige Grippe-Diagnostik sein," sagt Watson.

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