Allgemeine Einführung zu ICQ

  • ICQ (Ausgesprochen "I seek you") konnte sich aufgrund seines hohen
    Komforts und stetig wachsenden Funktionsumfang als das meistgenutzte
    Chat-System, neben iRC, des Internets durchsetzen; und es wurde
    deshalb auf die verschiedensten Betriebsystem-Plattformen portiert:
    Es finden sich neben dem oft gesehenen Windows-Client auch Clients
    für Windows NT, Windows CE, Linux, MacOS, BeOS, FreeBSD und sogar
    Solaris. Für Windows empfiehlt sich eindeutig das Nutzen des
    neuesten offiziellen Clients von Mirabilis - zur Zeit ICQ 2000a Beta
    -, da jener den besten Komfort bietet und mit allen anderen Clients
    kompatibel ist. Für Unix-Derivate wurde von Mirabilis offiziell ein
    Java-Client herausgegeben, der jedoch niemals an die
    Bedienerfreundlichkeit anderer erhältlicher Clients herankommt.


    Für Linux gibt es neben den grafischen Clients für die Oberfläche X auch
    diverse Programme für die Kommandozeile. Mein absoluter Favourit ist
    zICQ, der zwar einige Einbussen in Punkto Funktionsumfang machen
    muss, dafür stabil und schnell läuft. Es ist mir dadurch sogar
    möglich ICQ portabel auf meinem Handy (NOKIA 9110) zu nutzen: Ich
    wähle mich bequem unterwegs per Telnet auf meinem Linux-Server ein,
    um danach den Konsolen-Client in Anspruch zu nehmen.
    Jeder Nutzer des ICQ-Dienstes erhält bei seinem Eintritt in die
    Community eine eindeutige Nummer, die UIN (Universal Identifier
    Number) genannt wird. Diese Nummer ist mit der eigenen IP-Adresse
    oder Telefon-Nummer vergleichbar, da sich dadurch andere User finden
    und identifizieren lassen. Die Nummern werden additionell 1
    vergeben. Das heisst, dass wenn ich bei meiner Registrierung die
    Nummer 10742206 erhalten habe, der kommende automatisch die nächst
    höhere bekommen wird; also die UIN 10742207. Mitlerweile existieren
    bald 70000000 Nummern, und wer sich noch mit einer 7- oder gar 6-
    stelligen UIN brüsten darf, kann sich ohne weiteres zu den alten
    Hasen zählen. Die 5-stelligen UINs werden nur ICQ-Mitarbeitern
    vergeben, und werden daher auch von Mirabilis selber verwaltet.


    Möchte man jemanden finden, lassen sich mit der Eingabe des
    vollständigen Namens, E-Mail-Adresse oder UIN in das "elektronische
    Telefonbuch" von ICQ den Nutzer einfach aufspüren. Es gibt auch die
    offiziellen weissen Seiten, bei denen sich Benutzer des Dienstes in
    Listen eintragen lassen, die sich einem speziellen Thema widmen.


    Auf der sogenannten Kontakt-Liste sind alle User eingetragen, mit
    denen man regelmässig in Kontakt steht. Auf jener Liste wird stets
    aktuell ersichtlich, wer gerade online ist oder den PC für einen
    kurzen Augenblick verlassen hat. Nun ist es möglich mit wenigen
    Maus-Klicks oder Tasten-Kombinationen einem ICQ-Nutzer in der
    eigenen Contact-List eine Message zukommen zu lassen. Auch sind
    längere Chat-Sessions möglich, bei denen ganz im Stile von iRC auch
    mehrere Anwender beiwohnen können. Im Laufe der Zeit hat sich ICQ zu
    einer wahren Kommunikations-Schaltzentrale entwickelt, da nun bei
    den neueren (Windows-)Clients auch das Verschicken multimedialer
    Nachrichten möglich wird, oder mittels Plug-Ins Voice-over-IP
    genutzt werden kann.


    Es ist möglich den eigenen Status zu verändern, wobei auf der
    Kontaktliste des Gegenübers automatisch der neue Status angezeigt
    wird. Die gängigen Zustände reichen von "online" über "away" bis hin
    zu "do not disturb". Möchte man nicht öffentlich zugeben, dass man
    mittels Internet-Zugang zur Zeit im ICQ erreichbar ist, ändert man
    den eigenen Status in "invisible", wobei nur noch Auserwählte einem
    als "online" in der Kontakt-Liste registrieren können.


    Kurz vor dem Erscheinen der Test-Version von ICQ 2000 machte ein
    neues Add-On zu ICQ die Runde: Die sogenannte ActiveList. Dadurch
    wird die Usenet-ähnliche Zusammenhaltung einer Diskussion möglich.
    Der Moderator muss als erstes die Server-Software auf dem heimischen
    PC installieren und die neu erstellte Liste im Internet anmelden. Ab
    da an können Interessierte dieser Community beitreten, um einem
    zuvor spezifizierten Thema in Form einer Diskussion beizuwohnen.
    Diese Form der Unterhaltung konnte sich (leider) nicht wirklich
    durchsetzen, da zu wenige ActiveList-Moderatoren Standleitungen
    besitzen, und das Nutzen dieses Zusatzdienstes somit nur temporär
    möglich ist.


    ICQ heimste sich in den letzten Monaten einiges an Unstimmigkeit der
    Nutzer ein, da oft mögliche Hack-Versuche auf Sicherheitslücken von
    ICQ abgeschoben werden. ICQ alleine ist jedoch selten für Angriffe
    als Ausgangslage nutzbar, obwohl Remote-Bufferoverflows und DoS-
    Attacken bekannt sind. Die grösste Gefahr besteht bei einigen
    Clients, dass einem potentiellen Angreifer zu viele Informationen
    über das vermeindliche Zielsystem mitgeteilt wird: Neben der
    aktuellen IP-Adresse werden oft auch private Informationen wie die
    Anschrift oder Telefonnummer in den Details bekanntgegeben. Auch
    finden sich zahlreiche War-Tools im Internet, mit denen sich
    Benutzer mit hunderten von Nachrichten überfluten lassen. Die Ports,
    die ICQ-Clients standartmässig öffnen ermöglichen nur in den
    seltensten Konfigurationen direkte Angriffe - Viel mehr finden UIN-
    Übernahmen bei durch die NETBIOS-Freigabe falsch konfigurierte
    Systeme statt.

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    Alles, was ich tue und was ich nicht tue, ist Öffentlichkeitsarbeit.
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