GEDICHTE aller ART

  • Der Brief, den du geschrieben ...



    Der Brief, den du geschrieben,
    er macht mich gar nicht bang;
    du willst mich nicht mehr lieben,
    aber dein Brief ist lang.
    Zwölf Seiten, eng und zierlich!
    Ein kleines Manuskript!
    Man schreibt nicht so ausführlich,
    wenn man den Abschied gibt
    .



    Heinrich Heine

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    Alles, was ich tue und was ich nicht tue, ist Öffentlichkeitsarbeit.
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    Einmal editiert, zuletzt von Kathmona ()

  • Ein Jüngling liebt ein Mädchen 



    Ein Jüngling liebt ein Mädchen,
    Die hat einen andern erwählt;
    Der andre liebt eine andre,
    Und hat sich mit dieser vermählt.


    Das Mädchen heiratet aus Ärger
    Den ersten besten Mann,
    Der ihr in den Weg gelaufen;
    Der Jüngling ist übel dran.


    Es ist eine alte Geschichte,
    Doch bleibt sie immer neu;
    Und wem sie just passieret,
    Dem bricht das Herz entzwei.



    Heinrich Heine

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    Alles, was ich tue und was ich nicht tue, ist Öffentlichkeitsarbeit.
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  • Neue Liebe



    Herz, mein Herz, warum so fröhlich,
    So voll Unruh und zerstreut,
    Als käm über Berge selig
    Schon die schöne Frühlingszeit?
    Weil ein liebes Mädchen wieder
    Herzlich an dein Herz sich drückt,
    Schaust du fröhlich auf und nieder,
    Erd und Himmel dich erquickt.


    Und ich hab die Fenster offen,
    Neu zieh in die Welt hinein
    Altes Bangen, altes Hoffen!
    Frühling, Frühling soll es sein!


    Still kann ich hier nicht mehr bleiben,
    Durch die Brust ein Singen irrt,
    Doch zu licht ist's mir zum Schreiben,
    Und ich bin so froh verwirrt.


    Also schlendr' ich durch die Gassen,
    Menschen gehen her und hin,
    Weiß nicht, was ich tu und lasse,
    Nur, daß ich so glücklich bin.




    Joseph Freiherr von Eichendorff

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    Alles, was ich tue und was ich nicht tue, ist Öffentlichkeitsarbeit.
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  • Die Legende vom Osterei



    Es war einmal ein Hase,
    ganz kuschlig klein und weich,
    der war an großen Taten arm,
    an Träumen war er reich.


    Der hatte mit den anderen Hasen gar nicht viel zu tun,
    er liebte keine Häsin - nein - er liebte nur ein Huhn.


    Das Huhn war groß und braun und dick
    und war des Hasen ganzes Glück.
    Er stand den ganzen Tag am Stall
    und sah es an - von überall.


    Und jeden Tag mußt´ er sich fragen,
    warum er es nicht schafft zu sagen,
    was er ganz heftig doch empfindet,
    warum sie beide was verbindet.


    Doch an dem Tag an dem er's wollte,
    da war das Huhn nun nicht mehr da.
    Er rannte rum und wünschte sich,
    er wär' ihm jetzt ganz nah.


    Er suchte und suchte, doch was er fand,
    war nur vom Huhn ein Ei.
    Das nahm er sich und drückte es,
    da brach das Ei entzwei.


    Er rannte gleich ganz schnell nach Haus
    und holte viele Farben,
    er klebte und beschrieb das Ei,
    das wurd' ein buntes Allerlei.


    Das legte er ins Gras sodann,
    damit das Huhn es finden kann.
    Jedoch das Huhn kam nicht zurück,
    der Hase sucht seitdem sein Glück.


    Nun malt er unermüdlich Eier bunt,
    verteilt sie auf der Erde rund.
    Zu Ostern kommt er hier vorbei,
    verteilt in Gärten Ei um Ei.


    Die meisten finden Kinder dann
    und haben mächtig Spaß daran.
    Damit hat er sehr viel zu tun,
    will aber doch nur eins - sein Huhn.


    Und wenn du hältst ein buntes Ei ganz nah vor deiner Nase,
    dann siehst du, daß ganz klein dort steht: "Ich liebe Dich - Dein Hase "

    Sprich nie ein hartes Wort, womit Du jemanden kränkst. Du triffst vielleicht sein Herz, viel tiefer als Du denkst .

  • Abendhimmel 



    Ich sehe ein Funkeln in klarer Nacht,
    am Himmel die Sterne zum Leben erwacht.
    Leuchten mich an und blinzeln mir zu,
    lassen mir kaum, ein wenig der Ruh.


    Doch halt, was sehen meine Augen hier,
    ich glaub´s sind die Deinen, Sie lachen zu mir.
    Strahlen viel heller als all die Sterne,
    man könnte meinen, Sie hätten mich gerne.


    Schließ nun die Augen und leg Dich zur Ruh,
    wenn Du mich denn läßt, gesell ich mich dazu.
    Träume süß und träume ganz fein.
    Ich werd in Gedanken stets bei Dir sein!



    Göran Nitsche

  • Abenteuer der Gefühle 



    Eine liebevolle Berührung der Lippen;
    nur ein Hauch von liebkosen.
    Sich lösen und wiederfinden;
    immer wieder streicheln und zärtlich sein.
    Geschlossene Augen, wilder Herzschlag;
    Wärme, die den Körper durchströmt.
    Hände auf der Suche nach seidiger Haut.
    Fingerspitzen, die das Gesicht zart erkunden.
    Lippen, die sanft das Haar berühren.
    Gänsehaut und immer wieder Herzklopfen;
    geflüsterte betörende Worte, die die Sinne reizen.
    Leichtes Kribbeln und wohlige Schauer.
    Zwei, die sich in Versuchung führen.



    Heidelind Matthews

  • Aufgewacht 



    Aufgewacht - an dich gedacht.
    Von der aufgehenden Sonne aus dem Traum gerissen;
    wie benommen, erhoben aus den Daunenkissen.
    Ein Hauch von Wehmut und Sehnen schwebt durch das Zimmer;
    Das Bett neben mir – kalt und unberührt.
    Aus der Nähe ertönt eine leise fremde Melodie,
    störend tickt der Wecker; ein Augenpaar wandert suchend zu deinem Bild.
    Wenigstens dein Lächeln
    soll Begleitung sein für den Tag; die Leere im Herzen ausfüllend.
    Gedanklich versinke ich in deine Umarmung.
    Nur für Minuten wäre der momentane Wunsch eine Erfüllung wert,
    denn in deinen Armen fühle ich mich geborgen und beschützt.
    Empfindungen – mit Worten unvollkommen zu beschreiben.
    Sprachlos;
    nicht zu fassen;
    kaum zu verstehen.


    Wir haben aufgehört nach dem Grund zu suchen;
    ergeben uns einfach dem Gefühl.



    Heidelind Matthews

  • Allein deine Hand 


    Allein deine Hand zu halten gab mir Kraft,
    In deinen Armen zu Versinken
    ließ mich alles vergessen,
    bei dir konnt ich glücklich sein,
    du gabst mir Geborgenheit,
    bei dir fühlte ich mich wichtig.


    Allein deine Hand zu halten bedeutete mir alles,
    deine Nähe zu spüren war das schönste Gefühl,
    tausend Worte können es beschreiben,
    aber das Gefühl allein deine Hand zu halten,
    werd ich nie wieder haben.


    Nadine Lotterer

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    Alles, was ich tue und was ich nicht tue, ist Öffentlichkeitsarbeit.
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  • ABSCHIED



    TIEF IM HERZEN SITZT DER SCHMERZ,
    IN SEHNSUCHT NACH DEM WAS WAR.
    IM DÄMMERLICHT, EIN EINSAM HERZ.
    DIE VERGANGENHEIT SO REIN UND KLAR!


    DIE HÖLLE KANN NICHT SCHLIMMER SEIN,
    ALS DER WEG VON DIR.
    IM SCHATTEN, OHNE SONNENSCHEIN.
    DAS NIRGENDWO IST HIER!


    VERBRANNT DAS GLÜCK, VERBRANNT DIE LIEB’.
    KEIN LEBEN OHNE DICH!
    DENN NUR IM DUNKELN LIEGT DER SIEG,
    DER VON MEINER SEITE WICH.


    TIEF IN DER SEEL’, IM ZENTRUM MEIN.
    VERLOREN IN DER ZEIT!
    ES KAM DER TAG, DAS ALLEINE SEIN.
    ALLES VOLLER KUMMER UND LEID!


    ...DENN ABSCHIED HEIßT DAS WORT,
    ES FÜHRT MICH FÜR IMMER FORT.
    HINWEG AUS FROHEN TAGEN,
    DIE VERGANGENHEIT ZERSCHLAGEN.
    UND FÜHLT MAN DIE SEHNSUCHT TIEF,
    DIE LIEBE, DIE EINST RIEF...
    IM HERZEN VOLLER BEIN,
    EIN ABSCHIED MUSS NICHT SEIN!


    DIESER, MEIN TRAUM, ER IST VORBEI.
    KEIN PLATZ FÜR SCHMERZ!
    KEINE ZUKUNFT MEHR FÜR UNS ZWEI,
    IM LICHT DAS TODE HERZ.


    NEBEL STEIGT AUF IM GEIST,
    EMPOR, ALLES SCHWIND’.
    DIE WAHRE LIEBE, SIE KOMMT ZUMEIST...
    HERBEI, DURCH DEN SANFTEN WIND!
    DOCH BIS DIE ZEIT, GEKOMMEN IST.
    DAS DUNKEL WEICHT DEM LICHT!
    DIE NACHT VERBLASST, DAS HERZ, ES LIEST.
    DAS HEUTE, NUR DIE VERGANGENHEIT NICHT!


    DER MOND, DIE STERN’ – DIE GANZE WELT.
    LIEGT NUN IN MEINER HAND!
    ZUVERSICHT ALLEIN, NUR DAS ZÄHLT.
    LASS DAS GESTERN AN DER WAND!


    ...DENN ABSCHIED WAR GESTERN,
    DAS HEUTE IST JETZT.
    VERBANNT AUS MEINEN HERZEN,
    DAS ZIEL, WELCHES ICH MIR GESETZT.
    DENN DER ABSCHIED QUELLT DICH,
    ICH BLICKTE INS GLÜCK.
    MIT DER SONNE IM RÜCKEN,
    DENN BEIM ABSCHIED, GIBT’S KEIN ZURÜCK...!


    ...DENN DER ABSCHIED TAT WEH, EIN SCHMERZ BIS TIEF INS HERZ. ER BOHRTE UND
    STACH – ER HIELT MICH DES NACHTS WACH... DENN ABSCHIED TUT WEH... !


    Vers von WERNER GSCHWANDTNER

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    Alles, was ich tue und was ich nicht tue, ist Öffentlichkeitsarbeit.
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    MUTTERTAG 


    Du hast uns Frühstück gemacht, und trotz deiner Sorgen
    Mit uns gescherzt und gelacht. So war es schon am Morgen.


    Du hast uns pünktlich geweckt, und hättest schlafen können.
    Du hast uns Geld zugesteckt, um uns zu verwöhnen.


    Nicht nur am Muttertag woll'n wir daran denken.
    Wir wollen Tag für Tag Dir unsere Liebe schenken.


    Lisl Güthoff



    :vollstern: :vollstern: :vollstern:



    Jetzt bist du mir so fern 


    Dass kaum die Sehnsucht ihre Brücke findet
    Und dich mit mir in fremder Nacht mit Rufen bindet.
    Und doch hör' ich im lärm der Nacht dein Flüstern noch,
    Mit dem du mich in dein Gebet verwebst.


    Ich weiß, du hältst mich an der Hand - und lebst!
    Und führst mich auch zurück, dass ich im fremden Land
    Nicht frierend irre und vom Wege gleite.
    Ich fühle immer deine treue Hand.


    Hans Christoph Kaergel



    :vollstern: :vollstern: :vollstern:



    Wie oft sah ich 


    Die blassen Hände nähen, ein Stück für mich -
    Wie liebevoll du sorgest!
    Ich sah zum Himmel deine Augen flehen, ein Wunsch -
    Wie liebevoll du sorgest!
    Und an mein Bett kamst du mit leisen Zehen, ein Schutz für mich -
    Wie sorgenvoll du horchest!
    Längst schon dein Grab die Winde überwehen, ein Gruß für mich -
    Wie liebevoll du sorgest!


    Detlev von Liliencron



    :vollstern: :vollstern: :vollstern:


  • Verloren



    Was wenn der Liebe schönste Tage
    Schon gezählt von Anbeginn
    Eine Zukunft ist zu wage
    Ein Zusammenleben verliert den Sinn


    Was wenn das Schicksal dass uns leitet
    Einen großen Fehler hat gemacht?
    Niemand der uns je hat begleitet,
    keiner der sein Herz mit eingebracht.


    Was wenn die Vertrautheit der Vergangenheit unterliegt?
    All die freudevollen Tage nicht gewichten?
    Ein Missstand schwer auf Herzen wiegt,
    der liebste Mensch über dich will richten.


    Was wenn wir zusammen ein Überleben könn´ ausschließen?
    Wenn wir zu zweit leben in dem Traum.
    Uns für jeglich Freiraum wolln erschießen?
    Dann schon fällt das letzte Blatt vom Baum
    .


    Christin Müller

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    Alles, was ich tue und was ich nicht tue, ist Öffentlichkeitsarbeit.
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  • Unvergossene Tränen



    Unvergossene Tränen
    bilden ein Meer von Wehmut
    nie kommen sie zum Vorschein
    versickern im Laufe der Zeit


    Unvergossene Tränen
    die niemand sehen kann
    sie sitzen im Herzen, in den Tiefen der Seele
    und keine Träne wird je geweint


    Unvergossene Tränen
    gefüllt mit Sehnsüchten und Träumen
    mit Liebe und Schmerz
    doch keiner wird je davon erfahren


    Unvergossene Tränen
    die wahre Gefühle in sich bergen
    die Seele spiegelt sich darin
    doch sie erreichen nie ihr Ziel


    Unvergossene Tränen
    denen keiner Beachtung schenkt
    irgendwann ist es dann zu spät
    diese Tränen zu weinen

    Sprich nie ein hartes Wort, womit Du jemanden kränkst. Du triffst vielleicht sein Herz, viel tiefer als Du denkst .

  • Lebenslauf einer Liebe


    Zuerst Schmetterlinge im Bauch
    Ein ständiges Kribbeln auf der Haut
    Ununterbrochenes an ihn denken
    Zum Verrücktwerden, nicht zu lenken.


    Träume verwirren einem die Sinne
    Die Welt dreht sich verkehrt herum
    Nur Gegenwart, keine Gedanken über die Zukunft
    Und auch keine Spur von Vernunft.


    Doch plötzlich steht die Realität an deiner Seite
    Die Träume zerplatzen wie Seifenblasen
    Man kann sein Gewissen nicht betrügen
    Und sich ständig nur selbst belügen.


    Du versuchst das Richtige zu tun
    Willst für alle nur das Beste
    Hast gesucht das Glück auf Erden
    Und stehst jetzt vor den vielen Scherben.


    Tränen helfen auch nicht weiter
    Und keiner sagt dir jetzt was tun
    Es gibt für dich jetzt keine Wende
    Begreif es endlich, dein Weg ist zu Ende.

    Sprich nie ein hartes Wort, womit Du jemanden kränkst. Du triffst vielleicht sein Herz, viel tiefer als Du denkst .

  • DIE ZÄRTLICHKEITEN


    ICH LIEBE JENE ERSTEN BANGEN ZÄRTLICHKEITEN,
    DIE HALB NOCH FRAGE SIND UND HALB SCHON ANVERTRAUEN
    WEIL HINTER IHNEN SCHON DIE ANDREN STUNDEN SCHREITEN,
    DIE SICH WIE PFEILER WUCHTEND IN DAS LEBEN BAUN.


    EIN DUFT SIND SIE; DES BLUTES FLÜCHTIGSTE BERÜHRUNG,
    EIN RASCHER BLICK, EIN LÄCHELN, EINE LEISE HAND -
    SIE KNISTERN SCHON WIE ROTE FUNKEN DER VERFÜHRUNG
    UND STÜRZEN FEUERGARBEN IN DER NÄCHTE BRAND.


    UND SIND DOCH SELTSAM SÜß,WEIL SIE IM SPIEL GEGEBEN
    NOCH SANFT UND ABSICHTSLOS UND LEISE NUR VERWIRRT,
    WIE BÄUME, DIE DEM FRÜHLINGSWIND ENTGEGNBEBEN,
    DER SIE IN SEINER HARTEN FAUST ZERBRECHEN WIRD.


    (S. ZWEIG)

    Sprich nie ein hartes Wort, womit Du jemanden kränkst. Du triffst vielleicht sein Herz, viel tiefer als Du denkst .

  • Wohl fühl ich ,wie das Leben rinnt



    Wohl fühl ich ,wie das Leben rinnt,
    Und daß ich endlich scheiden muß,
    Daß endlich doch das letzte Lied
    Und endlich kommt der letzte Kuß.


    Noch häng ich fest an deinem Mund
    In schmerzlich bangender Begier;
    Du gibst der Jugend letzten Kuß,
    Die letzte Rose gibst du mir.


    Du schenkst aus jenem Zauberkelch
    Den letzten goldnen Trunk mir ein;
    Du bist aus jener Märchenchenwelt
    Mein allerletzter Abendschein.


    Am Himmel steht der letzte Stern,
    O halte nicht dein Herz zurück,
    Zu deinen Füßen sink ich hin,
    O fühls, du bist mein letztes Glück!


    Laß einmal noch durch meine Brust
    Des vollsten Lebens Schauer wehn,
    Eh seufzend in die große Nacht
    Auch meine Sterne untergehn.



    (Theodor Storm)

    Sprich nie ein hartes Wort, womit Du jemanden kränkst. Du triffst vielleicht sein Herz, viel tiefer als Du denkst .

  • DU HAST


    Du hast mich wie eine Laute gemacht:
    so sei wie eine Hand.
    Du hast den Abgrund meiner Nacht
    mit Saiten überspannt,
    auf denen andre Hände leicht
    der Schwindel überfiel;
    so blieb es immer unerreicht,
    von vielen Sternen überfunkelt,-
    das andre Ufer,welches dunkelt
    jenseits von meinem Saitenspiel.


    (R.M.Rilke)

    Sprich nie ein hartes Wort, womit Du jemanden kränkst. Du triffst vielleicht sein Herz, viel tiefer als Du denkst .

  • WAS BLEIBT


    Nun laß nicht Blick
    noch Wort mehr zeigen,
    Was wir uns schenkten,
    ich und du!
    Wir decken vor uns selbst
    mit Schweigen
    Die eine süße Stunde zu.


    Auch meiner Sehnsucht
    Flammen sanken,
    Der ahnungsbange Zauber brach,
    Nur meines Herzens tiefes Danken
    Geht stumm noch deinen Wegen nach.


    Und nur noch zwischen unsern Seelen
    Wird leis,wie Sommerwinde wehn,
    Von dieses Tages Traum erzählen
    Ein zartes schweigendes Verstehn!


    (L.v.Strauss und Torney)

    Sprich nie ein hartes Wort, womit Du jemanden kränkst. Du triffst vielleicht sein Herz, viel tiefer als Du denkst .

  • „Bärlein"



    Das Bärlein tollt im Sonnenschein,
    Kriegt sich vor Freude nimmer ein.
    Hier ist's schön, hier ist's so warm.
    Doch etwas piekst Ihn im den Arm,
    Laut fängt Bärlein an zu brummen,
    Und hört von weitem etwas summen.



    Ein Schwarm Wespen braust herzu,
    Schluß ist's nun mit der lieben Ruh',
    Bärlein hopst zu den dichten Hecken,
    Dort kann er sich sicher verstecken.



    Die Wespen summen weiter,
    Halten das für viel gescheiter.
    Nur knapp den Wespen entkommen,
    Ist Bärlein dies sehr willkommen.



    Vor Freude fängt er an zu brummen,
    Da hört er wieder dieses Summen.
    Zu früh glaubte er sich im Glück,
    Die Wespen, sie kommen zurück.



    Doch wieder fliegen sie vorbei,
    Suchen andere, süße Schleckerei.
    Bärlein bemerkt das sicher gern,
    Sieht die Wespen lieber von fern.



    So schleicht er aus dem Versteck,
    Brummt dabei und lacht ganz keck !



    Nun kann Bärlein weitertollen,
    Die grünen Wiesen 'runterrollen.


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  • Versuche die Welt in ihre Angeln zu heben
    Entgleite. Wertlos einsames Leben.
    Ruhelos, Gedanken ohne Ziel
    Zweifel über Erlösung in was ich verfiel
    Wozu sein Herz immer wieder vergeben
    Einsamkeit wird man statt Liebe erleben.
    In mich geflüchtet. Blute langsam aus.
    Fragen. Viele Fragen müssen raus.
    Lache für andere. So wird keiner fragen.
    Unter der Maske; es ist nicht zu ertragen.
    Niemand wird erklären wieso.
    Gesichtslos, Gefühlslos, irgendwo.

  • Mittag


    Rings alles still - wohin man horcht und späht,
    Im schatt'gen Walde, wie auf lichter Flur;
    Nicht einmal eines einz'gen Vogels Laut,
    Kein Blattgesäusel, keines Hauches Wehn,
    Denn die Natur hält ihren Odem an.


    Weißglühend senkt die Sonne scheitelrecht
    Ihr Strahlenmeer herab aufs stille All,
    Und kein Gewölk am ganzen Horizont
    Erspäht der Blick, nur eine weiße Flocke
    Hängt leuchtend dort, ganz einsam, wie verloren,
    Ganz regungslos im glühenden Azur.


    "Es schlummert Pan", so redeten sie einst.
    "Seid stille, stört den Geist des Waldes nicht."
    Nun aber ist er tot, der alte Pan.
    Und mit ihm sind gestorben der Dryaden
    wie der Najaden gütige Gestalten,
    Die schützend tief im Walde Wohnenden,
    In grüner, quelldurchrauschter Einsamkeit, -
    Dahin die ganze alte schöne Welt.


    Du aber, Mensch, befolge noch das Wort;
    Sei still in wunderbarer Mittagszeit,
    Daß du den Traum des Waldes nimmer störst
    Durch wüsten Lärm, und laß die Arbeit ruhen
    Und ruhe selbst und träume. Es ist süß,
    Ganz aufzugehen in das große Schweigen
    Und eins zu werden mit der Natur.[Blockierte Grafik: http://www.onlinekunst.de/gedichte/allmers_baum.jpg]

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